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Führ uns zum Titel, Kampfsteiger!

Der eigentliche Captain. Bild: Flo (all rights reserved)

Um meinem hart erarbeitetem Ruf als Klugscheißer mal wieder gerecht zu werden kurz vorweg: Ich habe schon vor Jahren gesagt, Schweinsteiger wird uns noch zu einigen Titeln bei Bayern München und in der Nationalmannschaft führen. Was bin ich belächelt und teilweise auch regelrecht angefeindet worden. Ich muss sagen, es ist mir frei nach Kathrin Müller Hohenstein innerlich schon ein kleines Zusammentreffen des SED-Zentralkomitees, wie Bastian Schweinsteiger sich entwickelt hat, hin zu einem absoluten Anführer. I hob´s doch g´sagt! Und einige unerschütterliche Mitstreiter ebenfalls: Macht uns den Jungen nicht verrückt, er ist noch so jung, ihm wird die Fußballwelt zu Füßen liegen, nur ein bißchen Geduld.

Nun gehört er zu den besten 6ern, bzw. eher 8ern, die es in diesem Sonnensystem gibt. Heute Abend trifft er auf zwei Sportskameraden, die zweifellos lange das absolute Nonplusultra auf dieser Position waren und immer noch sind, Xavi und Iniesta. Aber Schweinsteiger ist seit diesem Jahr mindestens auf Augenhöhe. Und wir werden heute Abend erleben, ob es nicht sogar mehr als das ist. Denn er wird es mehr oder weniger mit beiden aufnehmen müssen. Khedira wird im da nur sehr bedingt behilflich sein können, so weit ist der Junge noch nicht, um in der Kategorie Iniesta, Xavi, Schweinsteiger mithalten zu können. Fakt ist, Bastian Schweinsteiger muss heute Abend das Spiel seines Lebens machen, damit die so wichtige Zentrale letztendlich von Deutschland dominiert werden kann und Xavi und Iniesta nicht zur Entfaltung kommen. Wenn wir, bzw. Schweinsteiger – mit wenigstens einiger Unterstützung von Khedira – das schaffen, wenn dann vielleicht noch del Bosque dumm genug ist David Villa weiterhin über Lahm´s Seite stürmen zu lassen, anstatt ihn auf Boateng loszulassen, dann wird das was mit dem Traumfinale gegen Holland.

Ganz viel Schweinsteiger mit ein bißchen Khedira gegen Xavi und Iniesta. Ich bin zum Zereissen gespannt, wie die Schlacht um die Vorherrschaft im Mittelfeld ausgehen wird. Bei der Form in der sich Schweinsteiger befindet kann ich vor dem Spiel von nichts anderem ausgehen, als dass der Junge in seinem Bereich alles wegputzt was auf ihn zukommt und sogar spielerisch den beiden Aushängeschildern des modernen 8ers die Show stiehlt. Und dann reiß die Jungs wieder alle mit, Bastian! Mach es wie Lothar 1990! Mach es wie Franz und Paule 1974! Mach es wie Fritz Walter 1954 oder am allerbesten: Mach es wie Bastian Schweinsteiger 2010!!

Viel Spaß euch allen heute Abend! Wie Thomas Müller nach dem Sieg gegen Argentinien sagte: „In Deutschland bebt jetzt sicher die Erde.“ Gebt es den Seismographen also heute so richtig, liebe Landsleute! Der letzte WM-Titel ist nun schon geschlagene 20 Jahre her. Was heute Abend passiert, kann bei optimalem Verlauf also historisch sein, alles was wir heute machen, könnten Dinge sein, welche wir an einem historischen Tag tun. So muss dieser Tag behandelt werden. Historisch. Es ist unser Tag! Auf geht´s Deutschland, feiern und siegen!

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Ribery bleibt weitere 5 Jahre!! Jetzt noch der Pott und ich geh kaputt!!

Ooooh Froooonck Riiberyyy. Bild: Ibliskov used under CC License

Wenn es stimmt, was die Bild hier vermeldet, bedeutet dies nichts anderes, als eine völlig neue Dimension, in die unser geliebter FC Bayern München vorgestoßen ist. Franck Ribery unterschreibt also für 5 Jahre! Da entfleucht der ein oder andere Lusttropfen, oh mein Gott, wär das geil!! Ich wage die These, es wäre das eindeutige Zeichen, dass sich die Waage endgültig zugunsten der gesund wirtschaftenden Vereinen ausgeschlagen hat und wir tatsächlich auch wirtschaftlich mit den so lange dominierenden großen Vereinen Europas mithalten können. Noch nie konnten wir einen Weltklasse-Spieler verpflichten oder halten, an dem ernsthaft andere europäische Topclubs Interesse hatten.  Es ist kaum in Worte zu fassen, was das für unser Standing in der Fußballwelt bedeutet.

Der kleine FC Bayern München, in den 80ern noch verschuldet, einen langen, insgesamt sehr vernünftigen Weg gegangen, sich nie anstecken lassend von den verrückten finanziellen Stunts der anderen, allzeit Geduld beweisend, ist jetzt ganz oben. Ganz, ganz oben. Wenn es denn stimmt, was die Bild da schreibt. Wirklich Wirklichkeit ist es erst, wenn es auf fcb.de verkündet wird, das unterscheidet noch den Lusttropfen vom Orgasmus.

Und das passiert zeitgleich mit unserer sportlichen Wiederauferstehung auf europäischer Bühne. Noch zweimal werden wir wach, Freunde. Nur noch zwei mal!! Anspannung, Vorfreude, Tagträume und Nervosität geben sich in Kopf und Herzen die Klinke in die Hand. Es wird Geschichte geschrieben und wir sind mit dabei in diesem Rausch, der diese Saison gleicht. Bayernfan sein ist in diesen Zeiten besser als jede Droge. Und jetzt ist es nur noch ein Sieg! Ein Sieg bis zur ultimativen Unsterblichkeit dieser geilen Truppe.

Und ihr wisst, ich glaube an Karma. Jeder Rote, jeder Bayernfan auf der Welt kann seinen kleinen Anteil beitragen am Samstag. Indem er seine Spieltagsrituale pflegt, jede Faser seines Körpers in Richtung Madrid ausschlagen lässt und mit tiefster Überzeugung und Inbrunst unsere Mannschaft unterstützt. Wir sind eine Familie und Blut ist dicker als Wasser! Gebt alles, die ihr den großartigen FC Bayern München in euren Herzen tragt! Gebt alles für diesen Traum, gebt alles bis zur vollkommenen Erschöpfung! Das ist unser Jahr und das ist unser Pott! Auf geht´s ihr Roten!!

Europavangaal, Europavangaal, Europavangaal, Eu-Ro-Pa-vanGaaaaaal…

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Südkurve München - Herzblut seit 72 FC Bayern München Fanartikel Südkurve München - Herzblut seit 72 Rückseite FC Bayern München Fanartikel

Deutscher Pokalsieger FCB!!

Denkt euch die letzte Hälfte des Videos weg. Wie ich diese Stadion-Verdummungsbeschallung nach so einem Spiel hasse! Aber wozu über irgendetwas ärgern in Zeiten wie diesen?? Deshalb stimme ich nur inbrünstig an: DEUTSCHER POKALSIEGER! DEUTSCHER POKALSIEGER! DEUTSCHER POKALSIEGER FCB!!!

Wenn ich aus dem Feiern rausgekommen bin, gibt´s nächste Woche ausführlicheres. Wir befinden uns in historischen Zeiten, Freunde. Historische Zeiten!

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Und wir kriegen niemals genug – Die Hauptstadt leuchtet blutrot

Berlin leuchtet blutrot. Bild: das_sabrinchen used under CC License

Vor das Triple haben die Götter das Double gesetzt. Und so machen sich unsere tapferen roten Krieger auf den Weg in die ferne Hauptstadt, um sich in dessen Arena ihren verdienten Lohn zu holen und die zweite dreier heiliger Schlachten auf dem Weg zum ewigen Leben für sich zu entscheiden. Abertausende von Glaubensbrüdern werden ihnen folgen und an der Seite ihrer Kämpfer fest entschlossen durch das Feuer gehen.

Und man wird uns erkennen. Man wird unsere Stimmen aus weiter Ferne vernehmen, noch bevor unsere Legionen für das menschliche Auge erkennbar sein werden. Und man wird berichten von einem Donnerhall, der aus einem blutrot getauchten Horizont erschallen wird, wenn unsere Truppen die Stadttore erreichen. Nichts und niemand kann uns aufhalten, Soldaten! Das ist unser Kampf! Das ist unser Sieg! Das ist unsere Unsterblichkeit!! Auf geht´s Bayern, kämpfen und siegen!!

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Euer Hass ist unser Stolz Hoodie FC Bayern München Fanartikel

What a difference a year makes

Road to Madrid Update inklusive dem Lyon-Rückspiel. Gänsehaut…

Unterhalten sich Leo Messi und Roger Federer. Sagt Messi: „Mich hat Gott auf die Erde geschickt um der beste Fussballer zu sein“. Darauf sagt Federer: „Mich hat Gott auf die Welt geschickt um der beste Tennisspieler zu sein“. Kommt Ivica Olic dazu und sagt: „Was? Ich habe niemanden geschickt!“

Es ist vollbracht, Glaubens- und Waffenbrüder! Wir haben am 22.05.2010 im Estadio Santiago Bernabeu um 20.45 Uhr eine Verabredung zum Fußballspielen. Es wird um nichts weniger gehen als um den begehrtesten Henkeltopf der Menschheitsgeschichte. Der FC Bayern München steht im Finale der UEFA Champions League 2009/2010! Man kann es gar nicht oft genug schwarz auf weiß lesen, begreifen tut man es trotzdem nur ganz, ganz schwer.

Diese Saison hat uns alle völlig überrollt. Egal mit wem ich von unseren rot-weißen Glaubensbrüdern spreche, alle sind genauso wie ich mindestens genauso perplex und geflasht wie stolz. Die Entwicklung der letzten zwölf Monate ging einfach zu schnell, als das man sie jetzt schon in Gänze erfassen könnte. Wisst ihr noch was auf den Tag genau gestern vor einem Jahr los war? Am 27.04.2009 wurde Jürgen Klinsmann entlassen und egal in welchen Bereich des Vereins man blickte, man blickte mit zutiefst sorgenvoller Miene auf die Entwicklungen rund um den FCB  und stand dem beinahe ohnmächtig gegenüber.

Zwischen dem damaligen Zustand des Vereins, der fast jeden von uns fast in den Wahnsinn getrieben hat, und der heutigen Glanz und Gloria, von der alle rund um den Verein erfasst sind, liegen sportlich und emotional Welten, aber zeitlich eben nur wenige Monate. Diese Mannschaft mit diesem Trainer rast wie eine Rakete durch unser emotionales Nervensystem und es ist kaum möglich Schritt zu halten.

Gestern in Lyon hat die Mannschaft schon wieder einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung gemacht. Wir haben dieses Champions League Halbfinale nicht nur gewonnen, wir haben es praktisch nach Belieben dominiert. Das war nahezu perfekt und erinnerte doch stark an die Demütigung, die wir vor gut einem Jahr von Barcelona erfahren haben. Sollten unsere Jungs tatsächlich am Ende auch noch das Finale gewinnen, ich bin mir sicher es werden Parallelen zum letzte Champions League Triumph gezogen werden. Beides hatte seinen Anfang in einer besonders schmerzlichen Niederlage. Damals hatte man von Manchester gelernt und das Erzielen später Tore und die Mentalität des niemals aufgebens wurden unser Stilmittel, mehr als Manchester selbst sich das vorstellen kann, wie man erst zuletzt wieder sah. Heute scheint man von der ganz bitteren Niederlage in Barcelona gelernt zu haben und spielt seine Gegner mit erdrückender Dominanz vollkommen her, fast besser als es die Katalanen selbst können. Fehlt nur noch der direkte Vergleich im Finale und eine echte Revanche. Ich trau mitlerweile unseren Jungs selbst das zu.

Aber diese Entwicklung der Mannschaft wäre natürlich ohne Louis van Gaal überhaupt nicht möglich gewesen. Dieser Trainer ist der größte Glücksfall für unseren ruhmreichen FC Bayern München seit Ottmar Hitzfeld. Und der Fußball unter Louis van Gaal ist dabei nicht nur erfolgreich, er ist auch noch zum mit der Zunge schnalzen schön. Wir spielen nicht Fußball, wir zelebrieren ihn. Und es ist schon beinahe witzig: Eigentlich alles was mit dem schwäbischen Bäckerlehrling angekündigt wurde seinerzeit, alles für was dieser Anti-Trainer Klinsmann angeblich stand – schöner, offensiver und erfolgreicher Fußball, Förderung der jungen Spieler aus dem eigenen Stall, stetige Verbesserung der Leistungsträger – all das hat Louis van Gaal einfach gemacht statt wie dieser schwäbische  Schaumschläger nur drüber zu quatschen und dabei selten dämlich in die Kamera zu grinsen.

Und Louis hat aus unseren Jungs ein ganz großes Team gemacht mit ganz, ganz größerem Teamspirit. Eine unglaubliche Leistung, nachdem die schwäbische Backpflaume so viel Zeit hatte mit seinen spalterischen Talenten unsere Mannschaft und den ganzen Verein komplett auseinanderzudividieren und dies auch auf´s allergründlichst tat. Alles lag in Scherben. Und nun sind wir von Mannschaft über Vorstand bis zu den Fans der eingeschworenste Haufen seit den glorreichen Sieben oder dem Wu Tang Clan. Unvorstellbar vor einem Jahr, einfach unvorstellbar.

Aber genug Vergleiche mit der Vergangenheit, genießen wir das hier und jetzt in vollsten Zügen, trübere Tage kommen schon noch früh genug. Was diese Mannschaft gerissen hat in dieser Saison ist einfach nur Wahnsinn! Natürlich wollen wir alle auch möglichst viele Titel feiern, ganz klare Kiste. Aber diese Mannschaft mit diesem Trainer darf man nicht nur an Titeln messen, was sie für den Verein geleistet haben ist jetzt schon kaum in Worte zu fassen. Die Weichen für eine grandiose Zukunft sind längst gestellt und der neue Weg des FC Bayern München ist jetzt schon in Stein gemeißelt. Und alle die den Verein im Herzen haben gehen diesen Weg mit Inbrunst mit. Es könnte rosiger nicht aussehen.

Jetzt sind es also nur noch vier Spiele. Vier Spiele in denen sich die Mannschaft auch auf dem Papier zu dem machen kann, was sie gefühlt längst ist: Eine der größten Bayern-Mannschaften, die dieser Verein je gesehen hat. Vier Spiele bis zur Unsterblichkeit. Vier Spiele, in denen wir alle diese Mannschaft zu nicht zu träumen gewagten Triumphen tragen werden. Nochmal vier Spiele alles geben, für die Jungs, für den FC Bayern, für München, für jeden von uns selbst! München, Deutschland und Eurpopa leuchten im schönsten rot und weiß!

Linktipps:

Die Tore in der Live-Reportage von Hans-Peter Pull und Edgar Endres (BR)

Die Münchner Familie (SZ)

Internationale Pressestimmen (Spox)

Bundesliga verneigt sich vor Bayern (Spox)

Fotostrecke vom Triumph in Lyon mit Pressestimmen (tz)

Fotostrecke vom Bankett nach dem Spiel (tz)

Die Bankettrede von Kalle Rummenigge im Wortlaut (fcb.de)

Kurzes Video vom Bankett (Kicker)

Der Held von Lyon (Spiegel)

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Fiiinaaaleeeeeee ohooooooo!!

Santiago Bernabeu. Bild: claudioruiz used under CC License

Sooo ein Taaag, so wunderschööön wiiie heeeeuteeee! Sooo ein Taaaag, der dürfte niiie vergeeeeehn!!!

Anlass: Champions League Finale 2009/2010

Zeit: 22.05.2010 um 20.45 Uhr

Ort: Santiago Bernabeu / Madrid

Vor Ort: Der großartige, sagenumwobene, ruhmreiche FC Bayern München

Nuff said!

Feeeeeeeiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeert!!! 😀 😀 😀

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Der rasante Tanz auf der Rasierklinge

Vier Mannschaften, ein Traum. Bild: Gilyo used under CC License

Vier Mannschaften und der Traum von Madrid. Das ist was übrig geblieben ist von einst 32 hoch ambitionierten Teams, von denen wir bereits 28 hinter uns gelassen haben. Morgen folgt die letzte Hürde auf dem Weg nach Madrid. Noch einmal alle Kräfte sammeln für den finalen Final-Countdown.

Dass die Kräfte langsam schwinden bei unseren Jungs, hat man am Samstag in Gladbach leider nicht ganz übersehen können. Es ist aber auch verständlich nach den vielen englischen Wochen und der Masse an Spielen, bei denen wir elegant aber kräftezehrend fast permanent auf der Rasierklinge herumgetanzt sind. Unter diesen Voraussetzungen muss und kann man natürlich mit einem Punkt in Gladbach leben, der zumindest weiter die Tabellenführung bedeutet vor den für uns relativ leichten beiden letzten Spielen und den relativ schweren beiden letzten Spielen der Koslowskys. Sorge macht mir nur ein bißchen das Zustandekommen des Schalker Sieges gegen Hertha mit dem Tor in letzter Minute. Nicht dass die noch zu sehr das Glauben anfangen. Sowas ist gefährlich, Meisterschaftskampf ist zu großen Teilen halt auch Psychologie. Aber die Formel zur Glückseligkeit bleibt für uns trotzdem ganz einfach. Zwei Spiele, zwei Siege und wir sind Meister! Gegen Bochum und in Berlin durchaus machbar. Aber ich rechne mit einem Herzschlag-Finale in der Bundesliga, was ja auch wettbewerbsübergreifend nur allzu gut zu unserer bisherigen Saison passen würde. Welche dann vielleicht am Ende als „der ewige Tanz auf der Rasierklinge“ in die Geschichte eingehen wird.

Mal sehen, was für eine heiße Sohle wir morgen in Lyon auf´s Parkett zaubern. Auch hier rechne ich mit allem und versuche mich nervlich zu rüsten auf das, was da kommen mag. Es wäre fast seltsam, wenn nach all den wahnsinnigen Spielen dieser Saison, in denen wir regelmäßig entschlossen ganz nah am Abgrund entlangmarschiert sind, auf einmal in diesem Halbfinal-Rückspiel alles glatt laufen würde. Ich stell mich auf einen nervlichen Abnutzungskampf ein. Bei dem wir am Ende hoffentlich wieder die Nase vorn haben werden. Diese Mannschaft hat das drin, Beweise hat sie dafür genug geliefert.

Sorge macht natürlich ein wenig die Personalsituation in der Innenverteidigung. Sollten tatsächlich Micho und Daniela beide ausfallen, wird das natürlich ganz, ganz dünn da hinten. Zumal die Notlösung Tymoshchuk auch noch mit einer Magen- Darmverstimmung flach liegt und nicht mit nach Lyon gereist ist. Erfahrene Leute hinten drin werden wir aber definitiv brauchen morgen. Selbst mit dieser Offensive, die natürlich immer in der Lage ist genug Tore zu schießen. Und wenn es auch wieder nur so eben gerade genug Tore sind. Unser rasante Tanz auf der Rasierklinge. Nichts für schwache Nerven und Menschen mit Herzfehlern, aber bei bester Gesundheit eine etwas strapaziöse, aber umso schönere, nicht enden wollende Party. Schwingt die Hufe, Männer! Wir tanzen bis nach Madrid!

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Die Wahrheit nach den drei Wochen der Wahrheit

Mr. Miracle Arjen Robben. Bild: Flo (all rights reserved)

Drei nervenaufreibende, aber schöne Wochen mit sechs entscheidenden Spielen liegen hinter uns. Zeit ein weinig durchzuatmen und mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken.

Magath zum Frühstück vernascht:

Mein Gott, ist der Kerl eklig arrogant geworden! Sein Naturell war ja noch nie das eines Sympathen. Mitlerweile muss man sagen, was Realitätsfremdheit und unglückliche bis dämliche Außendarstellung betrifft, hat er sich in erschreckendem Maße seinem neuen Arbeitgeber und dessen Fans angepasst. Natürlich kann man es ihm wohlwollend als Chuzpe auslegen, wenn er sich zum Beispiel kühl lächelnd vor die Presse setzt und verlautbaren lässt, Schalke hätte ja kein Geld für einen neuen Rasen, das sei doch bekannt. Das ist Magath. Noch genervt davon während der gesamten Vorrunde auf Schalkes miserable Finanzen angesprochen worden zu sein, nutzt er die erste Gelegenheit den Spieß zu seinem Vorteil umzudrehen. Warum kein Journalist mal lachend darauf hingewiesen hat, dass man ja auch 73 neue Spieler in der Winterpause verpflichten konnte, aber 100.000 EUR für einen neuen Rasen nicht übrig sind, finde ich allerdings gelinde gesagt etwas schade.

Ganz ehrlich, es ist mir ein Fest, dass wir ihm zwei mal richtig weh tun konnten. Während er beim Pokalfinale mit seiner besseren Hälfte Kamillentee vorm Fernseher schlürfen wird, werden wir schön die Hauptstadt rocken. Und spätestens seit der zweiten Niederlage innerhalb weniger Tage gegen uns scheint endgültig der Baum zu brennen in Gelsenkirchen. „Um Meister zu werden braucht man eine Mannschaft, die auch Meister werden will.“ so Magath nach ihrer jüngsten Niederlage in Hannover. Das sagt eigentlich alles, sowohl über Magath als auch über sein Verhältnis zu seinen Spielern. Welch Unterschied zu der Einheit die Trainer und Team bei uns bilden! Als Spieler würd ich Magath hassen, wäre er mein Trainer. Und als Fan auch, aber die haben das leider alles noch nicht so durchschaut. Magath wird Schalke endgültig in den Ruin treiben. Er wird sich ganz schnell abnutzen, wie bisher überall. Er wird wie überall einen aufgeblähten und zerstrittenen Kader hinterlassen ohne jegliche Spielphilosophie. Nur wird Schalke nicht das Geld haben wie Magaths vorherige Stationen, um das einigermaßen abzufangen und sie werden dann verdammt schweren Zeiten entgegengehen. Und wir haben in den letzten drei Wochen dafür gesorgt, dass all das sehr wahrscheinlich diesmal ohne Titel von statten gehen wird. Erinnert euch an meine Worte wenn es soweit ist und dort alles den Bach runter geht.

Unserem Ruf in der Welt alle Ehre gemacht:

Ladies and Gentlemen, it´s now official: La bestia negra is back! In Manchester versteht man auch vier Tage nach ihrem Ausscheiden noch nicht, was wir ihnen angetan haben. Alex Ferguson hat durchgeweint und gibt mit heruntergelassenen Hosen ein peinliches Interview nach dem nächsten. Und ganz England steht mal wieder staunend und ehrfürchtig vor dem Willen und der Unbesiegbarkeit deutscher Mannschaften. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese beiden Spiele gegen Manchester auf der Insel diesbezüglich unglaublich Wirkung hinterlassen haben. Wir haben der Legende deutsch-englischer Duelle und deren Versagen darin ein weiteres großes Kapitel hinzugefügt. Somit haben wir nicht nur für unsere Reputation, sondern in hohem Maße auch etwas für die Reputation des gesamten deutschen Fußballs getan.

Ivica Olic würde auch mit ner Axt im Kopf weiterrennen:

90 % aller überdurchschnittlich talentierten Fußballer müssten beim Anblick Olics eigentlich die Schuhe sofort an den Nagel hängen, oder aber ultraprompt anfangen Trainingsnachtschichten einzulegen. Was Ivica Olic aus seinen fußballerisch eher etwas limitierteren Fähigkeiten rausholt ist maximaler als Maximal. Eine Ohrfeige eigentlich für die große Mehrheit an Fußballern, die aus so viel Talent so wenig machen.

Ich bin zutiefst dankbar, dass wir nach Brazzo wieder so einen Verrückten im Team haben. Das war schon vor den drei Wochen der Wahrheit klar. Aber diese zwei Tore gegen Manchester, sein unbändiger Wille in diesen Spielen, wie er die Mannschaft mitgerissen hat der Wahnsinnige, das verdient schon eine Extra-Erwähnung. Ganz großes Tennis Ivica, ganz großes Tennis!

Mr. Magic und die besonderen Momente:

Das fußballerische Gegenmodell zu Ivica Olic ist wohl Arjen Robben. Wo sie sich aber in der Wahl ihrer Mittel unterscheiden, da gleichen sie sich in der Wichtigkeit für die Mannschaft. Unfassbar mit was für außergewöhnlichen Momenten eines Klassefußballers Arjen Robben in unglaublicher Regelmäßigkeit überlebenswichtige Tore erzielt. Und was für Traumtore das immer sind! Ein normalsterblicher Profi-Fußballer träumt davon, in seiner Karriere mal ein einziges Tor dieses Kalibers zu schießen. Arjen macht davon eins nach dem anderen und alle sind nebenbei spielentscheidend in ganz, ganz großen Partien.

Und eins muss ich wieder betonen, weil es fast noch bemerkenswerter ist. Unglaublich, wie er auch mit nach hinten arbeitet und sich den Arsch für die Mannschaft aufreißt. Wir haben da nicht nur einen außergewöhnlichen Künstler gekauft, sondern ein echtes Kämpferherz gleich gratis mit dazubekommen. Ein ganz großer Spieler!

Wir können noch besser „fußballen“:

Wenn man gegen Manchester United eine Passquote von 82 % hat, dann weiß man was in dieser Mannschaft steckt. Zum Vergleich, der FC Barcelona hat durchschnittlich 88 % Passquote und da weiß man, wo die Reise in der van Gaalschen Schule hingeht. Aber wir haben noch nicht die Konstanz des katalanischen Nonplusultra der Fußballkultur. Die Mannschaft kann in einigen Bereichen noch drauflegen und ist noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung. Setzt man das in Relation zu den Erfolgen, die wir trotzdem schon haben, so strahlt die Zukunft noch viel heller als die Gegenwart. Und setzt man das beides in Relation zum desolaten Zustand der Mannschaft vor ziemlich genau einem Jahr, so möchte man Louis van Gaal am liebsten Dankesschreiben zukommen lassen. Der Mann ist ein Glücksfall für uns und die Erfolge der letzten – speziell Wochen – und Monate sind kein Zufall, sondern logische Konsequenz seiner Arbeit mit der Mannschaft.

Die Chemie in der Truppe stimmt wie lange nicht mehr:

Diese drei Wochen wären nicht möglich gewesen, wenn da nicht schon vorher ein echtes TEAM zusammengewachsen wäre. Man hat bei Bayern München sehr selten die Jungs so gegenseitig für sich fighten sehen. Die Kugel läuft traumwandlerisch sicher durch unsere Reihen, jeder weiß, was sein Nebenmann tut. Die Jubelbilder der Spieler untereinander, der Spieler mit dem Trainer, der Trainer mit den Verantwortlichen, die Verantwortlichen untereinander und alle zusammen mit den Fans – kann mich kaum erinnern, wann es in unserem Verein zuletzt so einmütig zuging. Und auch das muss man in Relation setzen zu dem Zustand vor ziemlich genau einem Jahr. Und auch das ist hauptsächlich ein Verdienst des Trainers, aber auch jeden einzelnen Spielers, die durch die Bank bereitwillig mitziehen. Bei dieser Mannschaft geht einem einfach nur das Herz auf.

Wir schwingen weiterhin auf drei Hochzeiten die Hufe:

DFB-Pokal Finale, Champions League Halbfinale und zwei Punkte Vorsprung in der Meisterschaft. Wir haben weiterhin alles in der eigenen Hand und hätte mir das einer vor den drei Wochen angeboten, ich hätte es sofort mit Kußhand unterschrieben. Schalke und Manchester haben wir nebenbei ziemlich demoralisiert zurückgelassen und dem Mythos unserer Unbesiegbarkeit neuen Glanz verliehen.

Kann sich schon sehen lassen, was wir die letzten drei Wochen geleistet haben. Aber nachdem wir jetzt mal eine Woche Luft holen können, gibt es schon wieder neue Wochen und neue Wahrheiten, die ausgesprochen werden möchten. Wochen, in denen wir uns für das bisher erreichte selbst belohnen werden. Nochmal alle Kräfte bündeln und dann auf sie mit Gebrüll!

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